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"Tell us" Cluster |
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"Anonym" erzählt:
Das erste Mal hatte ich einen "Cluster-Anfall" als ich zwölf Jahre alt war.
Ein sehr ungewöhnliches Alter für Cluster-Kopfschmerzen - aber was entspricht bei mir schon der Norm. Im Nachhinein wundert mich gar nicht mehr...
Kopfschmerzen kennt mich Sicherheit jeder, der eine mehr, der andere weniger. Es gibt über 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Spannungskopfschmerz, Migräne - Cluster....
Wenn Schmerzen unerträglich werden, ist dies eine extreme Belastung. Wenn dies über Stunden geht - unvorstellbar.
Die Erfahrung dieses Schmerzes wünsche ich keinem.
"Cluster" bedeutet "Häufung" und bezieht sich auf das Muster, in welchem die Cluster Kopfschmerzen kommen. Dies bezieht sich meist auf eine bestimmte Zeit zur der die "Atacken" regelmäßig kommen. Häufig immer um dieselbe Jahreszeit.
Diagnose:
In der Regel ist die Diagnose sehr einfach. Allein an Hand der Beschreibung des Schmerzes, sollte der Arzt die Diagnose stellen können. Leider ist jedoch nicht jedem Allgemein-Mediziner das Krankheitsbild des Cluster-Kopfschmerzes bekannt. Nicht selten wird ein Cluster daher als Migräne behandelt, obwohl das Krankheitsbild gegensetzlicher nicht sein könnte. Die für Migräne verschriebenen Medikamente werden bei einem echten Cluster jedoch nicht wirken, nicht einmal annähernd.
Deshalb ist es wichtig, dies dem Arzt umgehend mitzuteilen und ggfls. eine zweite, oder auch eine dritte Meinung einzuholen. Allein der Schmerz bei einer Cluster-Atacke ist so speziell, dass er erkannt werden muss.
Auch das Verhalten während einer Atacke ist für Kopfschmerzen unüblich. In der Regel wollen Kopfschmerzpatienten liegen, wollen Ruhe haben, bei Migräne auch Dunkelheit.
Beim Cluster ist dies anders: Der Patient wird unruhig, wandert umher. Viele Cluster-Patienten, gerade solche, die den Schmerz die ersten Male erfahren müssen, können nicht anders als dem Drang nachgeben und schreien, hämmern sogar mit dem Kopf gegen die Wand - doch der Schmerz hört nicht auf. Ich habe dies auch gemacht und habe auch versucht mit Eisbeuteln die schmerzende Stelle zu kühlen, doch es hilft alles nichts. Man wird verzweifelt. Ich vorsuchte mir sogar an einer anderen Körperstelle weh zu tun, um den Schmerz zu verlagern - doch auch das funktioniert nicht.
Nicht selten kommt hinzu, dass die betroffene Gesichtshälfte sich rötet und Auge und Nase zu Tränen beginnt.
Wir hatten damals das Glück und unser Hausarzt hat sich gut mit dem Krankheitsbild ausgekannt. Der Arzt war zwar v.a. ein Heilpraktiker und hatte in erster Linie auf natürliche Medizin gesetzt. Doch als er den Cluster bei mir diagnostizierte bekam ich sofort das richtige Medikament. Bei einem Cluster gibt es nur eines, das wirkt. Da hilft kein "rumdoktorn" oder probieren mit Homöopathie, so toll diese in anderen Bereichen wirken mag, beim Cluster macht alles andere nur noch mehr Qual.
Ich bekam einen Pen verschrieben, mit einem hochdosierten Medikament. Mir wurde das damals ausführlichst erklärt und nahegelegt, mir diesem Pen sofort zu setzen, wenn ich merke, es kommt eine Atacke, möglichst in den ersten 15 Minuten. Ansonsten hat auch dies nur noch abflachende Wirkung.
Und so war es auch - so ist es bis heute.
Wobei ich sagen muss, dass sich mein Cluster in den vergangenen Jahren zurückgezogen hat. Den letzten richtigen, sehr langen, heftigen, extremen, unbeschreibbaren Cluster mit fast vier Stunden extrem-Dauerschmerz hatte ich nachts in den frühen Morgenstunden, in meiner letzten Schwangerschaft, als ich hochschwanger war. Dies ist nun drei Jahre her.
Doch die Angst bleibt. Denn es ist bekannt, um so länger der Cluster sich und mir eine Pause gönnt, um so heftiger kommt er zurück.
Zwischendurch schaut er schon mal vorbei, bleibt aber "nur" für ca. 15 Minuten.
Fakten in Küze:
- Der Schmerz wird oft verglichen mit einem glühenden Messer, welches in Schläfe und Auge sticht
- Dauer einer Attacke zwischen 15-180 Minuten, durchscnittlich 45 Minuten
- Meist nachts zwischen 1 und 2 Uhr und in den frühen Morgenstunden zwischen 4 und 5 Uhr
- der Schmerz kommt aus der Ruhe heraus und steigt innerhalb weniger Minuten ins Unerträgliche, wird als vernichtend empfunden
- äusserliche Erscheinungen: auf der Schmerzseite starkes Schwitzen, tränendes Auge, die Nase läuft
- unruhiges hin- und her laufen, der Patient schlägt schmerzgeplagt mit der Faust auf den Tisch, mit dem Kopf gegen die Wand, schreit evtl, ist unruhig und reizbar
- In der Regel 1-3 Attacken pro Tag über zwei bis drei Monate. Meist folgt darauf ein schmerzfreies Jahr, dann geht das ganze von vorne los.
- Pausen können jedoch auch nur Monate bis hin zu über 20 Jahre anhalten
- je länger die Pause, umso stärker kommt der Schmerz zurück, nicht selten dann als chronische Form
- Allem anschein nach, ist eine erbliche Beteiligung nicht auszuschliessen.
- alle üblichen Schmerzmittel sind wirkungslos
- Alkohol und Zigarettenkomsum fördert den Cluster
Die Behandlung heute ist in erster Linie präventiv, d.h. vorsorglich. Nur wenn dies nicht oder nicht ausreichend Wirkung zeigt, wird während der Attacke behandelt. Dies erfolgt dann in der Regel mit o.g. Pen oder auch mit 100%-igem Sauerstoff.
Hier noch ein paar interessante Links:
www.neuro24.de/ks2.htm
www.clusterkopf.de/
www.clusterkopfschmerzen.de/
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